Biel – Magglingen – Twann – Biel am 22.07.2012
Das sonnige Wetter – eben das
lang ersehnte Azorenhoch – soll von Westen her kommen. Deshalb ist das Berner
Seeland der ideale Ort für einen Tagesausflug. Die Fahrt mit der Bahn von
Rotkreuz über Aarau nach Biel dauert knapp zwei Stunden und lässt somit
genügend Zeit die SonntagsZeitung ausgiebig zu lesen. Vom Bahnhof ist es ein
kurzer Fussmarsch zum Funiculaire, das im 20-Minutentakt die Passagiere in die
Ortschaft Magglingen / Macolin oberhalb vom Biel / Bienne befördert.
So sind die ersten 450 Höhenmeter ohne Anstrengung überwunden und die Wanderung beginnt mit einer herrlichen Aussicht auf den Bielersee. Auf der Terrasse der Eidg. Hochschule für Sport überblickt man weite Teile des Sees und das gegenüberliegende Ufer mit den Ortschaften Nidau und Ipsach.
Der Weg führt dann durch einen Mischwald und steigt leicht an. Entgegen unseren letzten Wanderungen treffen wir hier doch ab und zu auf andere Bewegungsmenschen. Doch es bleibt genügend Platz für alle. Unterwegs bieten sich wieder viele Photosujets an und auch für Zwischenverpflegung ist gesorgt: entlang dem Weg reifen feinste Himbeeren.
Der Bach plätschert fidel an den stark bemoosten Steinen vorbei. Die Sonne hat sich nun ganz gegen die Wolken durchgesetzt und bringt so gern gesehenes Licht in die immer schmaler werdende Schlucht. Wasserfälle ergiessen sich über die Felsen und kleine Becken locken fast zum Baden. Schwemmholz und querliegende Stämme zeugen von grossen Wassermengen, die bei Regenschauer durch die Schlucht donnern. An den Abhängen drohen Büsche und Steine demnächst in die Tiefe zu stürzen. Doch für den Moment halten sie sich noch tapfer über dem Abgrund. Der Weg führt immer wieder über schmale Brücken, steile Stufen und entlang von Felswänden. Mancherorts ist er so in den Stein gehauen, dass der Kopf eingezogen werden muss.
Bei gefährlichen Stellen schützt ein Geländer die Wanderer vor einem möglichen Sturz in die Tiefe und Tafeln warnen vor Steinschlag. So ist schnell klar, weshalb ein Obolus für das Begehen verlangt wird; der Unterhalt des Weges ist mit grossem Aufwand verbunden.
Wir ergattern zwei Liegestühle und richten uns ganz vorne auf dem Schiff ein. Der starke Westwind sorgt für einen blauen Himmel mit grossen, weisen Wolken. Unzählige Segler, Surfer und Kitesurfer nutzen die idealen Bedingungen und flitzen an uns vorbei. Wir beobachten waghalsige Manöver mit und gegen den Wind.
In Biel angekommen schlendern wir zurück zum Bahnhof. Bis der Zug Richtung Aarau fährt, geniessen ein kühles Bier beim Robert-Walser-Platz.
Ein sehr erlebnisreicher Tag
im Drei-Seen-Land geht zu Ende. Au revoir!
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