Sonntag, 21. Oktober 2012

Oberbauenstock am 21.10.2012

 
Schönes Herbstwetter und ein freier Sonntag, die Gelegenheit für eine weitere Wanderung im Kanton Uri. Die schmale Strasse führt mit einigen Haarnadelkurven und einem Kehrtunnel von Urner See hinauf nach Isenthal. Beim Chliwäldli (936 m.ü.M.) parken wir das Auto und beginnen mit dem Aufstieg durch den Schluchenwald. Der Weg ist von Anfang an steil und führt unter einem farbigen Blätterdach durch. Wir sind ganz alleine unterwegs und dank der Stille hören wir sogar die Blätter von den Bäumen fallen.
Oberbauenstock
Immer wieder öffnet sich der Blick hinunter ins Tal und auf die umliegenden Berge. Wir entdecken den Gitschen, den wir ursprünglich als Ziel hatten. Doch der viele Schnee auf der Nord- und Ostflanke bestätigt  unseren Entscheid, diesen Ausflug zu verschieben.
Gitschen (links) und Urirotstock (mitte-rechts)
Der Zickzackpfad führt unterhalb der Baberger Flue weiter hinauf über die Grassenegg zur Alp Inner Baberg auf 1‘736 m.ü.M. Dort füllen wir unsere Wasserfalschen auf, denn die Temperaturen sind fast sommerlich und wir haben Durst.
 
Über Wiesland geht’s nun zum Grat hinauf. Oben angekommen öffnet sich eine fantastische Sicht auf den Vierwaldstättersee, den Pilatus, die Rigi, die Mythen, die Schächentaler Windgällen, die grossen Windgällen, den Bristen, den Uri Rotstock, den Brunnistock, den Wissigstock und und und. Der Weg ist nun blau-weiss-blau markiert und verlangt bei jedem Schritt grosse Aufmerksamkeit.
 

Beim Punkt Schwiren auf gut 2‘000 m.ü.M trifft der Weg vom Gebiet Niederbauen auf den Gratweg. Hier oben treffen wir auf die ersten Wanderer. Das letzte Stück zum Oberbauenstock (2‘116 m.ü.M) fordert nochmals Konzentration und Trittsicherheit. Auf dem langgezogenen Bergkamm lassen sich einige Berggänger nieder und geniessen wie wir die herrliche Rundsicht, das warme Wetter und ein stärkendes Picknick.
Rigi (mitte-rechts-hinten)
Niederbauen (vorne) und Mythen (mitte-rechts-hinten)
und Fronalpstock (rechts)

Die Besucher werden von zahlreichen Bergdohlen genau beobachtet und wir staunen über ihre akrobatischen Flugkünste. Kleine Brotstücke und Käserinde verspeisen die spassigen Tiere mit Genuss.


Der Rückweg führt uns wieder über den Gratweg bis kurz vor Lücki. Dort verzweigt sich der Wanderweg, der eine geht ins Gebiet Stockhütte und der andere bringt uns wieder zur Alp Inner Baberg. Die Kühe sind längst wieder im Tal, denn hier oben hat sich bereits der Winter ein erstes Mal bemerkbar gemacht. So steigen über die Weide hinab und erreichen wieder die Baumgrenze. Oft merkt man erst beim Abstieg, wie viel Höhenmeter wir beim Aufstieg bewältigt haben. Heute sind es immer hin wieder ca. 1‘200. Zurück beim Auto freuen wir uns über eine weitere, beeindruckende Bergwanderung.

Dienstag, 9. Oktober 2012

Voralphütte am 06.10.2012


Heute fahren ausnahmsweise mit dem Auto zum Start unserer Wanderung im Urner Land. Aufgrund des Herbstferienstarts herrscht bereits reges Verkehrsaufkommen auf der Autobahn Richtung Gotthard. Deshalb verlassen wir die A2 bereits beim Amsteg und fahren auf der Kantonsstrasse bis nach Göschenen. Eine schmale Strasse führt das Göschener Tal hinauf. Bei Parkplatz Wiggen auf knapp 1‘300 m.ü.M. stellen wir unser Auto ab.
Der Einstieg in den Wanderweg ist nicht ganz einfach zu finden und so bezwingen wir die ersten 100 Höhenmeter  über steiles Weideland. Bald erreichen wir das Ufer der Voralpreuss. Das Wasser fliesst über fast weisse Felsbrocken in die Tiefe. Immer wieder treffen wir auf Wasserfälle und kleine, ausgewaschene Becken.


 
Der Wanderweg führt leicht ansteigend das Tal hinauf. Links und rechts erheben sich imposante Bergwände. Kleine und grössere Felszacken ragen schräg in den stahlbauen Himmel, was wären sie vom Winde verweht.
 
Bei einer kurzen Rast entdecken wir weit oben die Salbit-Hängebrücke. Der Wanderweg führt über diese schwindelregende Verbindung. Wir bestaunen das Werk von unten und setzten unsere Wanderung im Talboden fort.

 
Der Pfad führt uns durch ein wunderschönes Auengebiet. Das Bachbett der Voralpreuss ist nun bereiter und verzweigter. Sand- und Kiesbänke sowie kleine Tümpel prägen das Bild. Riesige Felsbrocken zeugen von gewältigen Bergstürzen und bei manchen Schuttkegeln scheint der Niedergang noch nicht lange her zu sein. Unterwegs begegnen wir noch einem kleinen, schwarzen Salamander.

 
Zwischen den grossen Steinen entdecken wir auch immer wieder Fichten, Arven und Lärchen, letztere zum Teil schon im herbstlichen Nadelkleid.

Wir lassen die Baumgrenze hinter uns und sehen in der Ferne bereits die SAC-Hütte Voralp (2'123 m.ü.M.).
 
Dahinter erstrahlen der Flachensteinfirst sowie das Vordere und das Hintere Sustenlimihorn. Eine beeindruckende Kulisse.

In der Hütte herrscht noch nicht viel Betrieb trotz frischem Zwetschgenkuchen, süsser Linzer Torte und wohlduftender Hafersuppe. Wir geniessen auf der Sonnenterrasse einen feinen Milchkaffee im Chacheli und die prächtige Aussicht. Mit andern Berggänger unterhalten wir uns über die Touren und Gipfel der Umgebung.
 
Den Rückweg nehmen wir auf der anderen Flussseite unter die Füsse. Die angekündigten Wolken ziehen bereits auf und auch der Südwestwind zieht langsam an. Wir sind froh, dass wir keine grössere Tour geplant haben und so auf der sicheren Seite sind. Bei einer bereits winterdichten Alphütte setzten wir uns auf die Bank an der Hauswand und picknicken.

Das Flussbett und die Felsformationen bieten zahlreiche Fotosujets und laden zum Verweilen ein. Die Sonne zeigt sich auch wieder und sorgt für angenehme Wärme.


Beim letzten Abstieg zum Parkplatz finden wir nun den richtigen Weg und erreichen so wieder die Strasse. Ein herrlicher Herbsttag in wunderbarer Natur!