Der Parkplatz beim Nüsell Skilift ist schon gut besetzt.
Doch wir finden noch einen Platz auf dem schneebedeckten Feld. Das kleine
Skigebiet bei Rothenthurm ist besonders bei Familien mit Kindern beliebt. So
werden um uns herum Kinderfüsse in Ski- oder Snowboardschuhe geschnallt, Köpfe
mit Helmen geschützt und bereits frierende Hände in Hightech-Handschuhe
gesteckt.
Unsere heutige Schneeschuhtour können wir auch gleich hier
starten. Wir folgen der Skipiste und bewältigen die ersten Höhenmeter. Bei
einer Siedlung mit kleinen Ferienhäusern biegen wir dann in schmalen Pfad ab
und folgen einer bereits angelegten Schneeschuhspur. Alles ist ruhig und
friedlich, einzig das Knistern unseres Schuhwerkes bricht die Stille.
Anfangs hangen noch ein paar Schleierwolken über uns, doch
diese lösen sich schnell auf und machen einem strahlend blauen Himmel Platz.
Die Sonne glitzert auf unberührten Schneeflächen. Der Weg ist abwechslungsreich
und endet dann plötzlich bei einer verschlossenen Jagdhütte. Wir entdecken
einen kleinen Weiher, der teilweise von einer dünnen Eisschicht bedeckt ist.
Da wir keine Spur ausmachen können, heisst es ab jetzt
selber spuren. Der hohe Schnee und der unbekannte Untergrund sind eine echte
Herausforderung. Wir wandern durch lichte Wälder. Das Gebiet ist vom Sturm
Lothar strak heimgesucht worden. Obwohl
das schon lange her ist, sind die Folgen noch deutlich erkennbar.
Unser Ziel ist ein Grat und denn gilt es nun zu erklimmen.
Wir steigen den steilen Hang hinauf und geniessen den Blick hinunter nach
Rothenthurm. Ausser uns wählt niemand diese Route und so sind wir während des
ganzen Aufstiegs alleine unterwegs. Den Bergkamm erreichen wir etwas unterhalb
des Grossbrechenstock. Der Gipfel auf 1‘559 m. ü. M. bietet einen
phantastischen Ausblick.
Wir setzen uns auf die Bank neben dem Gipfelkreuz und
lassen das herrliche Panorama auf uns wirken. Der grosse und der kleine Mythen
sehen von dieser Seite ganz anders aus. Wir machen unzählige Berge aus, die wir
von vergangenen Ausflügen her kennen.
Ein Picknick und heisser Tee sorgen für das leibliche Wohl
und warme Hände. Mit der Ruhe ist es dann schnell vorbei.
Eine Schneeschuhgruppe macht sich sehr laut und unsympathisch auf dem Gipfel breit. Wir packen unsere Sachen zusammen und folgen dem Gratweg Richtung Höch Wald. Wir halten immer wieder an, um schöne Sujet und die Aussicht bildlich festzuhalten. Bei einer Alphütte setzen wir uns nochmals an die Sonne.
Danach nehmen wir den Abstieg unter die Füsse. Wir wandern
auf dem offiziellen Wanderweg hinunter zur Bergstation des Nüsell-Skilifts.
Beim Bergrestaurant geniessen viele Ausflügler das herrliche Winterwetter. Der
Weg führt nun über eine Fahrstrasse und das letzte Stück gehen wir am Rand der
Skipiste.
Bald kommen wir zurück zum Ausgangspunkt. In der
Zwischenzeit ist das Parking voll und wir sind froh, vor dem grossen Aufbruch
den Heimweg antreten zu können.
Heute haben wir wieder eine spannende Tour in einem
nahegelegenen und uns bis anhin doch unbekannten Gebiet genossen. Ganz nach dem
Thema: das Gute kann so nahe liegen.
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