Endlich können wir zwei Tag frei nehmen und wieder einmal
ins bündnerische Flims fahren. Obwohl
die Wetterprognosen nicht überwältigend sind, freuen wir uns auf eine kurze
„Auszeit“ in den Bergen. Am Freitag gegen Mittag treffen wir ein und
beschliessen den Nachmittag mit einem Rundgang durch das Dorf zu verbringen.
Seit unserem letzten Besuch ist schon wieder einige Zeit vergangen und so
entdecken wir neue Überbauungen, Läden und Restaurants.
Bei scheuem
Sonnenschein geniessen wir einen Kaffee auf mit Schaffell gepolsterten
Gartenstühlen. Unsere Tour durch Flims
führt uns auch an einer Pizzeria vorbei, wo für uns für den Samstagabend einen
Tisch reservieren lassen. Ein feines Fondue im „Wintergarten“ ist genau das
Richtige um diesen Tag gemütlich abzuschliessen.
Für den Samstag ist eigentlich recht gutes Wetter angesagt.
Der Blick nach draussen bestätigt dies allerdings nur zum Teil. Dennoch packen
wir nach dem Frühstück die Rucksäcke und schnallen die Schneeschuhe darauf.
Gleich hinter dem Haus wandern wir Richtung Höhenweg. Der Pfad hat zum Teil
noch Schnee, doch für die Schneeschuhe ist es noch zu wenig. So laufen wir über
Scheia bis zum Punkt 144 des sehr gut
ausgeschilderten Wanderwegnetzes. Ab dort können wir dann die eigentliche
Schneeschuhtour starten. Den Weg müssen wir selbst finden, den Spuren gibt es
kaum. Zum Glück kennen wir die Tour von vergangenen Sommer- und
Winterwanderungen. Ausser dem Knistern des Schnees ist nichts zu hören. Wir
geniessen die Stille und gewinnen immer mehr an Höhe. Die Passagen durch den
dichten Wald sind zum Teil steil und wir müssen aufpassen, damit wir den richtigen
Weg finden.
Doch immer wieder finden wir Anhaltspunkte, wie grosse Steine, markante
Bäume oder Wegzeichen. Der schmale Pfad führt direkt unter dem Flimserstein durch und wir hören das
Grummeln, wenn Schnee und Steine von den steilen Felswänden herunterprasseln.
Beim Punkt 149 heisst es wieder Schneeschuhe abschnallen. Der Wanderweg führt
an dieser Stelle über heikles Gelände und wir wollen kein unnötiges Risiko
eingehen. So marschieren wir auf der Fahrstrasse ins Bargistal.
Im Restaurant stärken wir uns am Mittag mit einer heissen
Suppe. Danach laufen wir noch weiter das Tal hinauf und können zahlreiche
„Lauenen“ beobachten und viele Fotos machen.
Auf den Langlaufpisten drehen
Sportler/innen ihre Runden. Wir beschliessen, mit dem Postauto nach Flims zurückzufahren. Der Bus ist voll
mit einer Gruppe Tourenskifahrer, welche ausgelassen von ihrem Tag berichten
und alle Fahrgäste unterhalten.
Aber auch bei uns kommt die Bewegung nicht zu kurz. Nach der
Schneeschuhtour ins Bargistal und dem
Aufstieg vom Dorf zur Wohnung oberhalb von Flims,
gehen wir auch am Abend zu Fuss Richtung Waldhaus. Traditionell starten wir in
der Brauerei Surselva Bräu mit einem Apéro. In der Pizzeria hat man unsere
Reservation anscheinend verpennt. Wir bekommen dennoch einen schmalen Zweiertisch
in der vollen und sehr lauten Gaststätte. Das lange Warten auf die Pizzen lohnt
sich, denn sie sind frisch und fein.
Eigentlich sind die Prognosen für den Sonntag schlechter als
für den Samstag. Umso mehr freuen wir uns für einen sonnigen Tag. Wir steigen
gleich hinter dem Haus auf die Schneeschuhe und laufen über das weite Feld und
den Wanderweg Richtung Foppa. Zum
Teil hat die Märzsonne den Schnee schon ganz weggeputzt und wir hüpfen von
einem weissen Fleck zum andern. Die Temperaturen steigen kontinuierlich und
bald stampfen wir in den T-Shirts den Berg hinauf. Das Berggasthaus Foppa liegt so schön und die Aussicht
auf der Terrasse ist so beindruckend, dass wir uns hinsetzen und einen Kaffee
geniessen.
Bald geht’s weiter Richtung Stargels. Unser Ziel, die Runca
Höhe, erreichen wir bei prächtigem Winterwetter mit strahlend blauem Himmel
und guten Schneeverhältnissen kurz vor dem Mittag. Wir haben ein rechtes Tempo
angeschlagen und so ist ein kleiner Imbiss sicherlich verdient. Der Rückweg ist
kurz und so bleibt noch genügend Zeit um die Sonne und die Ruhe auf dem
heimischen Balkon zu geniessen.
Auch den freien Montag wollen wir möglichst draussen an der
frischen Luft verbringen. Eine Wanderung nach Conn ist da genau das Richtige.
Der Weg führt durch die dichten
Wälder von Flims bis an den Rand der
eindrücklichen Rheinschlucht. Der schon oft besuchte Aussichtspunkt ist immer
wieder eindrücklich.
Tief unten schlängelt sich der Rhein durch die Schlucht
und auf der Plattform lässt sich das bestens beobachten. Nach einem kurzen
Kaffeehalt führt der Rückweg über den Caumasee
und Flims Waldhaus wieder zurück.
Und
schon heisst es wieder Abschied nehmen. Auch wenn’s nur kurz ist, solche
Auszeiten sind wertvoll und stärkend.
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