Sonntag, 18. August 2013

Hamburg 7.8. - 11.8.2013

Mittwoch, 07.08.2013

Selten sind wir pünktlicher abgeflogen als am 7. August 2013. Um 14.45 Uhr hebt die Lufthansa-Maschine in Zürich ab. Der Flug nach Hamburg dauert ein Stunde und ist angenehm. Im Flughafen kaufen wir uns dann gleich eine Hamburg-CARD für 5 Tage. So haben wir freie Fahrt auf allen öffentlichen Verkehrsmitteln der Stadt. Wir setzen uns in die S1 und steigen bei der Haltestelle Barmbek in die U3 und kommen so zur Station Sternschanze. Von dort ziehen wir unsere Koffer über eine Baustelle zum Hotel. Dank sehr guten Beziehungen bekommen wir ein Zimmer im 14. Stock. Die Aussicht auf die Stadt ist fantastisch.



 

Wir erkunden kurz das Hotel, das sich in einem ehemaligen Wasserturm befindet. Der Turm war lange ungenutzt und erst nach heftigen Protesten konnte das Hotelprojekt realisiert werden.


Am Abend treffen wir einen guten Schweizerfreund, der seit vielen Jahren in Hamburg lebt. Wir freuen uns über das herzliche Wiedersehen und geniessen einen ersten Drink in der Bar. Danach gehen wir zu Fuss ins quirlige Schanzenviertel. Hier spielt sich das Leben dank des trockenen und recht warmen Wetters vorwiegend draussen ab. Das kulinarische Angebot reicht rund um den Globus und an allen Ecken überraschen uns neue Düfte. In einem asiatischen Restaurant bekommen trotz vielen Gästen noch einen Tisch. Wir staunen über das für unsere Verhältnisse preiswerte Speiseangebot und die grossen Portionen. Nach einem ersten gemütlichen Abend in Hamburg verabreden wir uns für ein weiteres Treffen am Samstag. Dann nächtigen wir bestens im 14. Stock.



Donnerstag, 08.08.2013

Heute ist eine erste Stadterkundung angesagt. Wir sind ja nicht das erste Mal in Hamburg und dennoch gibt es immer neues zu entdecken. Wir fahren mit der S-Bahn ins Zentrum. Leichter Nieselregen begleitet uns. Wir starten den Rundgang bei der neugotischen St. Petri-Kirche, kommen am Rathaus vorbei und laufen dann zur spätgotischen St. Katharinen-Kirche.


Von dort aus geht’s in die Speicherstadt mit den vielen alten Handelshäuser entlang der Fleete (Kanäle). Die Backsteinbauten werden jetzt als Museen und Geschäftsräume genutzt. Gelagert werden heute nur noch Orientteppiche.


Der Kontrast folgt nach ein paar Schritten. Mit der HafenCity entsteht ein ganz neuer Stadtteil mit modernen Bauten und grosszügigen Plätzen. Das Gebiet ist teilweise aufgeschüttet und die exklusiven Wohnungen in den oberen Etagen haben freie Sicht auf die Norderelbe.


Entlang dem Kaiser Kai schlendern wir zur Elbphilharmonie. Auch dieser Bau gab und gibt viel zu reden. Die Kosten sind viel, viel höher als ursprünglich geplant und die Fertigstellung ist massiv verzögert. Heute rechnet man damit, das Konzerthaus mit integriertem Hotel und Wohnpark im Jahr 2017 eröffnen zu können.


Über die Niederbaumbrücke kommen zum Baumwall und laufen durch enge Gassen mit schmucken Läden wieder Richtung Rathaus.


Nach einem Schaufensterbummel rund um den Jungfernsteg fahren wir mit der S3 zur Station Barmbek. Dort gehen wir in den Globetrotter, ein Einkaufsparadies für allerlei Outdoor-Aktivitäten. Auf drei Stockwerken werden nebst Schuhen und Bekleidung u. a. auch Reisebücher, Karten, Zelte, Schlafsäcke, Campingutensilien und Rucksäcke verkauft. Das Angebot ist riesig und dennoch wirkt das Geschäft nicht überladen. Wir stöbern durch die Auslage und erinnern uns dabei an unsere letztjährigen Campingferien in Kanada.

Zurück im Hotel treffen dann bald unsere Verwandten ein. Wir verabreden uns zur Happy Hour in der Bar und stossen auf die gemeinsamen Tage in Hamburg an. Das Nachtessen geniessen wir im Hotel und auch hier muss niemand hungrig ins Bett gehen.


Freitag, 09.08.2013

Nach einem stärken Frühstück vom reichhaltigen Buffet geht’s auf eine private Stadtrundfahrt. Im kleinen Autobus haben alle einen Fensterplatz und somit beste Sicht auf die Sehenswürdigkeiten der Hansestadt. Eine gut informierte Stadtführerin erzählt Spannendes aus der Geschichte von Hamburg und hat auch einige Anekdoten aus neuster Zeit parat. Wir fahren durch die Grosse Freiheit, vorbei an der berüchtigten Davis-Wache und den vielen Etablissements.


Einen ersten Halt machen wir bei der Elbphilharmonie und sehen so den beeindruckenden Bau noch im Morgenlicht. Dann geht’s weiter zum Michel. Die Hauptkirche St. Michaelis wurde 1750 bis 1762 erstellt und nach einem Brand 1906 wieder aufgebaut. Auch im zweiten Weltkrieg wurde der Barockbau teilweise zerstört und dann wieder repariert. Für einen Besuch der Kirche und des Turm ist heute keine Zeit.


Dafür besuchen wir die letzte noch erhaltene geschlossene Hofbebauung. Die verwinkelten Fachwerkhäuser dienten früher Witwen des Krämeramts als Unterkunft. Heute sind im Erdgeschoss Souvenirläden und Restaurants eingemietet und die oberen Stockwerke werden noch immer von Familien bewohnt.


Weiter geht’s zur Aussenalster. Das Gewässer ist 180 Hektar gross und an den Ufern wohnen die Hamburger/innen in schönen Villen mit gepflegten Gärten. Entlang dem See führt ein Spazierweg und die Grünflächen sind ein beliebtes Naherholungsgebiet.


Ein Kaffeehalt am See klappt mangels Parkplatz für den Kleinbus leider nicht. So ist der nächste Halt bzw. das Ende der Sightseeing-Tour beim Rathaus. Wir knipsen noch ein paar Fotos und setzen uns zusammen mit Mara, der Stadtführerin auf eine Festbank bei einer der vielen Imbiss-Stände. Alle trinken ein kühles Bier und einige mögen bereits ein Fischbrötchen kosten.


Während die einen zurück ins Hotel fahren, gehen wir nochmals zum Michel und kaufen ein Ticket für den Besuch des Turms und der Krypta. 449 Stufen führen auf die Aussichtsplattform auf 82 m Höhe. Glücklicherweise ist die Warteschlage beim Lift kurz und so lassen auch wir uns bequem hinauf fahren. Die Aussicht ist grandios und wir lassen die Blicke in die Ferne schweifen.


Eine noch imposantere Rundsicht hätte man vom Fernsehturm, gleich bei unserem Hotel um die Ecke, doch das höchste Bauwerk von Hamburg (279,8 m) ist zur Zeit wegen Renovationsarbeiten geschlossen.


Vom Top gelangen wir dann in den Untergrund der Kirche. In der Krypta erfahren wir einiges über die Geschichte der Kirche und auch der Stadt. Bestattungen im Innenraum von Kirchen haben eine lange Tradition. Hier im Michel liegen die Gräber unter dem Boden des Gruftgewölbes. Trotz der eindrücklichen Informationen und des sehr freundlichen Museumsangestellten sind wir froh, wieder an die frische Luft zu kommen.


Treffpunkt im Hotel ist wiederum die Bar, wo man uns schon kennt. Mit Hilfe eines kundigen Hotelangestellten bekommen wir einen Tisch in einem nahegelegenen Restaurant. Das Bistro befindet sich in den Hallen eines Fleischgrossmarktes und entsprechend reichhaltig ist die Auswahl an Fleischgerichten. Wir kommen wiederum in den Genuss eines feinen Essens in gemütlicher Runde.

Von Mara erfahren wir, dass am Freitagabend in der Parkanlage Planten un Blomen jeweils ein farbiges Wasserspiel aufgeführt wird. Neugierig machen wir uns vom Hotel aus durch eine dunkle Strasse auf den Weg Richtung Park. Bald schon hören wir klassische Musik und sehen die mit Scheinwerfern belichteten Wasserfontänen.



Rund um den Teich haben sich viele Leute versammelt um dem Schauspiel beizuwohnen. Wir entdecken auf dem Wasser eine Entenfamilie, die trotz der lauten Musik und dem Spektakel in aller Ruhe ihre Runden schwimmt. Mit dem letzten Ton der Vorstellung strömen alle Zuschauer aus dem Park um noch einen Blick auf ein fast gleichzeitig stattfindendes Feuerwerk eines Rummelplatzes zu erhaschen. Wir kehren nach einem eindrücklichen Tag wieder zurück ins Hotel.


Samstag, 10.08.2013

Heute ist eine gemeinsame Grosse Hafenrundfahrt geplant. Die Tickets für die Abfahrt um 11.30 h sind bereits gekauft und so bleibt vorher noch Zeit, Planten un Blomen bei Tageslicht anzuschauen.

 

Der Park bietet eine viel Zahl von Blumen, lauschen Ecken, gemütlichen Sitzbänken, Wasserläufen und schattenspendenden Bäumen. Wir brauchen allerdings keinen Schatten, sondern Schutz vor einem heftigen Niederschlag. Zum Glück gibt es ein Glasdach und so können wir im Trocknen warten, bis der Regen nachlässt. Die einen wandern über die Grosse Wallanlagen und dem Elbpark zu den Landungsbrücken. Wir gehen zum historischen Dammtor-Bahnhof. Der Jugendstilbau ist aufwendig renoviert und die kunstvolle Fassade strahlt frisch und sauber. Von dort fahren wir mit der S-Bahn zur vereinbarten Schiffstation.

Die Barkasse ist gut besetzt und der Kapitän ist auch gleichzeitig Reiseführer. Die etwa zweistündige Rundfahrt führt in den Binnenhafen, zum Zollkanal und vorbei an den Backsteinhäusern der Speicherstadt zurück in die Elbe.


Weiter schippern wir zur HafenCity und der neuen Universität bis zu einer Brücke, die an diesem Wochenende eröffnet wird. Vorbei an der Elbphilharmonie kommen wir schliesslich in die imposanten Hafen- und Werftanlagen. Hamburg besitzt den grössten Seehafen von Deutschland und die Anlagen werden stetig erweitert. Wir fahren an einem riesigen chinesischen Frachter vorbei, der am Vortag vier gigantische Krananlagen für die Containerbewirtschaftung in den Hafen gebracht hat.


Der eindrückliche Ausflug endet wieder bei den Landungsbrücken.


Wie verabredet, kommen wir nochmals mit unserem Freund zusammen. Da bei der Schiffstation zu viele Leute anstehen, beschliessen wir zu Fuss flussabwärts zu laufen. Nach dem langen Sitzen in der Barkasse geniessen wir das Gehen auf der St. Pauli-Hafenstrasse in Richtung Fischmarkt. Wir setzen uns in ein Restaurant mit Elbblick und geniessen ein kühles Bier. Danach erkunden wir noch das Cruise Center Altona, von wo aus die Kreuzfahrtschiffe in See stechen. Auf dem Gebäude ist eine öffentliche Aussichtsterrasse mit schönem Blick auf die Elbe und das Kreuzfahrtschiff Aida Luna.


Für den Rückweg steigen wir bei den Docklands in ein Linienschiff, dass uns zurück zum den Landungsbrücken bringt. Und weil’s so gemütlich ist, gehen wir nochmals auf ein Bier ins Schanzenquartier unweit des Hotels. Dann heisst es Abschied nehmen und Auf Wiedersehen sagen.


Bald befinden wir uns frisch geduscht und gekleidet wieder auf dem Schiff zu den Docklands. Wir gehen an unserem letzten gemeinsamen Abend in ein angesagtes Fischrestaurant. Zum Glück haben wir einen Tisch drinnen, denn bald kommt wieder ein heftiger Schauer über Hamburg und die Gäste auf der Terrasse flüchten ins Restaurant. Dort hat es aber leider nicht Platz für alle und das Personal wirkt ziemlich hektisch. Wir bekommen dennoch unsere Fische und andern Meerestiere serviert.


Mit dem Taxi fahren wir zurück ins Hotel. Da wir am Sonntag einen frühen Rückflug gebucht haben, verabschieden wir uns noch am Abend von allen. Die einen werden noch früher aufstehen um zum Fischmarkt gehen und dann am Sonntagabend nach Hause fliegen. Die andern werden eine zehntätige Kreuzschifffahrt in der Ostsee geniessen.


Sonntag, 11.08.2013

Die Angestellten des Hotels haben nicht mit frühen Gästen gerechnet und so ist das Frühstücksbuffet noch nicht ganz bereit. Doch nach und nach werden die feinen Sachen aus der Küche geholt und auch einen weckenden Kaffee bekommen wir.


Die U- und S-Bahn bringt uns wieder zum Flughafen. Das Einchecken funktioniert im Selfservice-Prinzip und leider können wir nicht zusammensitzen. Doch für eine solch kurze Reise ist das nicht schlimm. Nach der Landung in Zürich decken wir uns noch mit frischem Brot ein und setzen uns in die Bahn, die uns direkt nach Zug bringt. Bald sind wir dann auch ganz zu Hause und können den Sonntagnachmittag noch geniessen.

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